Heilstein

Granat

Erklärung, Herkunft & Abbaugebiete

Die Bezeichnung Granat ist auf das lateinische Wort „granum“ zurückzuführen, welches soviel wie „Korn“ oder „Kern“ bedeutet bzw. auf „granatus“, was in der Übersetzung „körnig“ heißt. Die Bezeichnung weist auf die körnige Erscheinungsform hin. Die Granat-Körner erinnern in ihrer Form und der dunkelroten Farbe an die Kerne des Granatapfels.

Granate wurden ebenso wie Rubine im Mittelalter Karfunkelsteine genannt.
Granate sind beliebte Schmucksteine. In vielen Religionen werden dem Mineral Heilkräfte zugesprochen. Er taucht als Edelstein in vielen Legenden und Sagen auf. Granatschmuck wurde bereits bei den Wikingern als Grabbeigabe verwendet, um dem Verstorbenen den Weg nach Walhalla zu ebnen. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Granat zu einem beliebten Schmuckstein.

Die größten Fundorte von Granaten finden sich in Südafrika, den USA und in Sri Lanka, Nepal, Indien, Thailand, Brasilien, Russland und Österreich.

Granat-vorkommen

Granat Synonyme

Ein anderer Name des Granates ist Karfunkelstein. Zur Granatgruppe zählen die eigenständigen Minerale Almandin*, Andradit*, Uwarowit*, Spessartin*, Schorlomit*, Katoit*, Calderit*, Goldmanit*, Pyrop*, Morimotoit*, Grossular*, Henritermierit*, Hibschit*, Majorit*, Knorringit*, Kinzexit*.

Mineralogie und Entstehung vom Granat

Granate gehören zur Abteilung der Inselsilikate. Sie verfügen über eine meist kubische Kristallstruktur. Granate bilden sich unter hohem Druck und treten in metamorphen Gesteinen wie Gneis*, Glimmer* und Eklogit* aus. Es sind auch Vorkommen in magmatischen Gesteinen bekannt.
Der Granat ist nicht gut spaltbar, der Bruch ist muschelig, spröde und uneben. Die Mohshärte des Granats liegt zwischen 6 und 7,5.

Granat Varianten – Farbe, Struktur, Schliff und Verarbeitung

Es sind verschiedene Granat-Variationen bekannt. Sie sind durchsichtig bis undurchsichtig und nehmen verschiedene Farben an. Granate gibt es von gelb, orange, rot, braun bis violett, schwarz und grün. Je nach Färbung wird Granat mit Rubin*, Smaragd*, Spinell* und Vesuvian* verwechselt.

Die bekannteste Varietät sind die tiefroten Granate aus Mosambique. Sie gelten als die klassischen Granate.

Die in Mayala, in Südafrika, abgebauten Granate erscheinen in einem kräftigen Orange, teilweise pinkfarbig durchsetzt. Der Name „mayala“ stammt aus dem Suaheli und heißt soviel wie „Ausgestoßener“. Diese Erscheinungsform des Granates war sehr unbeliebt und fand keine Käufer, worauf der Name zurückgeführt werden kann. Heute erfreut sich der Mayala-Granat großer Beliebtheit, vor allem im amerikanischen Raum.

Der Rhodolit*, eine Varietät des Granats aus Sri Lanka, Indien und Tansania, beeindruckt mit seiner wunderschönen roten Farbe. Eine Besonderheit ist der Himbeer-Rhodolit*, dessen himbeerrote Farbe zur Namensgebung führte.

Der Hessonit* stellt eine honiggelbe Sonderform des Granates dar. Er wird auch als „Zimtstein“ bezeichnet. Vorkommen des Hessonits* sind in Tansania und Sri Lanka bekannt.
Als Besonderheit gilt der grüne Tsavorit*. Er trägt den Beinamen „König der Granate“. Der Tsavorit* wird häufig mit einem Smaragd* verwechselt. Vorkommen von Tsavorit* sind sehr selten.

Spessartin* ist eine weitere orangerote Granat-Variante, die erstmals im bayrischen Spessart gefunden wurde. Heute sind weitere Fundorte in Brasilien, Pakistan und Sambia bekannt.
Granate mit Farbwechselerscheinungen wie der Farbwechsel-Granat* aus Tansania oder der Kamtonga-Farbwechsel-Granat* aus Kenia faszinieren Schmuckhändler und Sammler gleichermaßen. Sie sind nur in kleinen Größen erhältlich, verfügen trotzdem über eine enorme Strahlkraft.

Granat Anwendung

Granate erfreuen sich einer hohen Beliebtheit und finden Anwendung als Schmuckstein. Auf Grund der Härte des Granates wird das Mineral zur Produktion von Schleifmitteln verwendet. Granate kommen bei der Herstellung von optischen und feinmechanischen Instrumenten zum Einsatz. In diesem Fall werden immer mehr künstlich erzeugte Granate verwendet.
Der Granat ist einer der ältesten Heilsteine. Er braucht direkten Körperkontakt, um seine Heilwirkung entfalten zu können. Ketten aus Granatperlen sind sehr wirkungsvoll. Der Heilstein eignet sich zur Verwendung bei der Meditation. Er kann zu Edelsteinwasser verarbeitet werden. Es empfiehlt sich, das Edelsteinwasser morgens auf nüchternen Magen in kleinen Schlucken zu trinken.

Wirkung vom Granat

Der Granat gilt als Stein der Lebenskraft und des inneren Feuers. Im Buddhismus wird der Granat als heiliger Stein verehrt. Im alten Ägypten galt der Granat als Schutz vor den Gefahren des Alltags.

Wirkung auf den Körper

Der Granat stabilisiert den Kreislauf. Hildegard von Bingen verwendete den Granat als Mittel zur Stärkung des Herzens. Er aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers und kommt zur Anwendung bei Blutarmut und körperlicher Schwäche. Der Granat wirkt regulierend auf Leber und Niere. Das Feuer des Karfunkelsteins stärkt die Sexualität und hilft bei Potenzproblemen. Seine entzündungshemmende Wirkung kommt bei Hauterkrankungen zum Einsatz.
Bei Kopfschmerzen wird der Granat auf den Scheitel gelegt, bis sich eine angenehme Wärme entwickelt.

Wirkung auf den Geist und die seelische Ebene

Die Heilkraft des Granates stärkt die Seele, verscheucht depressive Gedanken und Antriebslosigkeit. Das Feuer des Granates gibt wieder neuen Mut und stärkt das Selbstbewusstsein. Heilkundige schwören auf die Kraft dieses Steines zur Auflösung festgefahrener Gewohnheiten. Der Granat ist der Stein der Veränderungen, der Umwälzungen.

Granat Chakren- und Sternzeichenzuordnung

Der Karfunkelstein kann auf das Kronen-, Herz-, Wurzel- oder Solarplexuschakra aufgelegt werden, um seine volle Heilwirkung zu entfalten. Die verschiedenen Farbnuancen des Granates sind ausschlaggebend dafür, dass er verschiedenen Chakren zugeordnet ist.
Der Granat ist der Hauptstein der Sternzeichen Widder und Skorpion. Als Nebenstein ist er mit dem Sternzeichen Fische verbunden.

So pflegen, laden und entladen Sie den Granat Heilstein

Die Entladung des Granates gelingt am besten in einer Schale mit Hämatitkugeln*. Zum Aufladen legt man ihn in die Morgensonne oder neben einen Bergkristall*. Der Granat wird einmal monatlich unter fließendem, lauwarmem Wasser gereinigt.

Scroll Up